Kaninchen- ihre artgerechte Fütterung

Knabberstangen, Joghurtdrops, getrocknete Pellets, das Angebot an Kaninchenfutter in den verschiedenen Tierhandlungen ist groß , doch welches Futter sollen wir für unsere Lieblinge kaufen, was schmeckt ihnen und was ist gesund?

Wenn wir uns das Nahrungsangebot eines Wildkaninchens vor Augen führen: Gräser, Kräuter, Blätter, Zweige, Rinde dann müssen wir uns ehrlich eingestehen, dass die meisten handelsüblichen Futtermittel unseren Hauskaninchen vielleicht gut schmecken, jedoch sicher nicht gesund sind.

Die meisten Kaninchen werden zu kohlenhydrat und energiereich und zu wenig rohfaserreich gefüttert, die Folgen dieser Überernährung sind Zahnprobleme, Verdauungsstörungen und zu hohes Körpergewicht.

Der Körper eines Kaninchens hat einige Besonderheiten, denen wir mit artgerechter Ernährung Rechnung tragen müssen:

Die Zähne eines Kaninchens wachsen zeitlebens nach, darum ist es wichtig, dass sie die Möglichkeit haben Futter zu zermahlen, um die Zähne abzunützen. Die Hauptnahrung muss daher Wiesenheu von guter Qualität sein, dieses sollte genauso wie frisches Wasser den ganzen Tag zur Verfügung stehen.

Durch das zermahlen des Heus werden die Zähne abgenützt und es entstehen keine Zahnspitzen, die sich schmerzhaft ins Zahnfleisch oder in die Zunge bohren.

Hartes Brot ist entgegen der noch immer weit verbreiteten Meinung gänzlich ungeeignet um die Zähne kurz zu halten, außerdem bringen die Kohlenhydrate die sehr empfindliche Darmflora des Kaninchens völlig durcheinander.

Die zweite Besonderheit ist der Verdauungstrakt, sowohl der Magen als auch der Darm sind sehr dünnwandig und besitzen keine Peristaltik, deshalb kann ein Kaninchen auch nicht erbrechen. Der Futterbrei wird nur durch neu aufgenommenes Futter weitergeschoben, d.h. hört ein Kaninchen auf zu Fressen bleibt das Futter im Darm liegen und führt dort zu Fehlgärungen.Blähungen und Durchfall sind die Folgen.Stellt das Kaninchen aus welchen Gründen auch immer die Nahrungsaufnahme ein, ist das eine ernst zunehmende Situation und Sie sollten sofort ihren Tierarzt aufsuchen.

Weiters auf dem Speiseplan sollte Saftfutter stehen, also frisches Gemüse. Obst ist wegen des hohen Zuckergehalts nur als Leckerbissen geeignet. Löwenzahn und Petersilie enthalten sehr viel Kalzium, und können daher in großen Mengen genossen Blasensteine verursachen.

Diverses Futter aus der Tierhandlung( Joghurtdrops, mit Honig überzogene Knabberstangen,..) sollten Sie wegen des hohen Kaloriengehalts möglichst gar nicht füttern.

Bei Getreide füttern Sie maximal 1 Eßlöffel pro 1kg Körpergewicht des Kaninchens pro Tag. Zur Beschäftigung und Gesunderhaltung der Zähne sind Äste von Obstbäumen oder Haselnusssträuchern sehr beliebt.

Zusammengefasst ist der Verdauungstrakt eines Kaninchens auf karge, rohfaserreiche Kost ausgerichtet, zuviele Kohlenhydrate und damit verbundene Kalorien tun der Gesundheit Ihres Kaninchens nicht gut.